Eine der am weitesten verbreiteten Dating-Apps in Deutschland ist Bumble. Zum Zeitpunkt meines Tests stand die App im Store von Google Play sogar noch vor dem Platzhirsch Tinder. Bumble funktioniert nach dem bekannten Swipe-Prinzip, hat aber einen etwas anderen Anspruch.

Bumble hat eine etwas andere Herangehensweise als andere Apps

Screenshot: trusted.de

Quelle: bumble.com

Ob das ausreicht, um sich der Kritik als dreister “Tinder-Klon” stellen zu können, erfährst du in meinem Bumble-Test:

Weltweit hat Bumble über 50 Millionen Mitglieder. Einige Jahre lang war Bumble in Deutschland eher ein Nischenprodukt, mittlerweile kämpft die App aber auch hier um Rang 1 der Dating-Apps (mit Tinder).

Bumble steht für Personen jeglichen Geschlechts, jeglicher Sexualität und für verschiedene Absichten offen. Egal, ob du hier die große Liebe, Freundschaften oder nur ein wenig Spaß suchst.

Männer, Frauen und nicht-binär und “offen für alles”. Bei Bumble findet jeder das richtige für sich, aber andere Apps sind da ausführlicher.

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Bumble beschränkt sich nicht nur auf die Partnersuche. Mit “Bumble Bizz” kannst du Job-Bekanntschaften schließen und bei “Bumble BFF” suchst du (platonische) Freundschaften. Diese drei Bereiche (inkl. Dating) sind in der App strikt voneinander getrennt, so musst du für jeden ein eigenes Profil anlegen.

Vielleicht auch durch das “Ladies first”-Prinzip bedingt, ist der Frauenanteil bei Bumble höher als bei anderen Apps. Grob geschätzt halten sich Männer und Frauen hier in etwa die Waage.

Den Ersteindruck hinterlässt du bei Bumble mit deinem Profilbild. Dieses geht über den kompletten Anzeigebereich, viele Nutzer:innen entscheiden daher anhand von diesem schon über den Swipe nach links oder rechts. Hier unterscheidet sich Bumble kaum von anderen Apps. Allerdings kannst du deine Profile auch enorm aufbohren.

Scrollst du nämlich nach unten, finden sich oft Individualisierungen: Ein kurzer Infotext, Antworten auf vorgefertigte Profilfragen oder Sprachnachrichten und Kurzvideos machen die Profile aussagekräftiger, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Auch kannst du deinen Spotify- oder Instagram-Account einbinden.

Bindest du deinen Spotify-Account in Bumble ein, erfahren potentielle Matches alles über deinen Musikgeschmack. Inklusive “Guilty Pleasures”!

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Ein Highlight sind definitiv die “Eisbrecher”. Damit kannst du anderen Usern auf deinem Profil eine (vorgefertigte) Frage stellen, wie zum Beispiel: “Was ist dein Traumreiseziel?” Zugegeben, diese Fragen sind, da sie vorgefertigt sind, oft nicht besonders kreativ, aber Profilbesucher:innen können diese Frage gemeinsam mit ihrem Like beantworten, was ggf. direkt zu einem spannenden Gespräch führt.

Natürlich gibt es auch immer wieder “leere” Profile oder solche, die nur den Instagram-Namen der Person beinhalten und ähnliche Späße. Eine Pflicht, das Profil zu so oder so viel Prozent auszufüllen, gibt es bei Bumble nicht. Aber das ist kein alleiniges Problem von Bumble, sondern begegnet in vielen Dating-Apps.

Wer es sich ganz einfach machen will, schreibt einfach nur seinen Instagram-Account in sein Profil und hat so die Verantwortung für die erste Nachricht direkt abgetreten

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Hier nutzen aber auch viele die Möglichkeiten, sich im Profil individuell darzustellen. Insgesamt sind es jedenfalls definitiv mehr und schönere Profile, als z.B. beim großen Konkurrenten Tinder.

Im Dating-Bereich werden dir Profile von Personen aus der Umgebung angezeigt, die du mit einem Wischer entweder verwerfen oder liken kannst. Um deinem Interesse Nachdruck zu verleihen, kannst du außerdem ein Kompliment hinterlassen. Basics, wie Geschlecht, Alter oder Entfernung, kannst du in den Filteroptionen festlegen.

Die wichtigsten Basics kannst du kostenfrei filtern

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Ein bisschen ungünstig: Bist du auf etwas Lockeres aus, werden dir trotzdem auch Personen angezeigt, die eine Beziehung suchen. Zumindest in der kostenfreien Version. Als Premium-Abonnent:in hast du die Wahl aus 10 weiteren Filtern, um die Auswahl einzugrenzen. Dazu zählen unter anderem:

• Was erhoffst du dir von Bumble Date? (“Beziehungen”, “Weiß noch nicht”, “Etwas Lockeres”, “Heirat”)
• Rauchen? (“In Gesellschaft”, “Nie”, “Regelmäßig”)
• Wie sieht’s mit Kindern aus? (“Irgendwann gerne”, “Möchte ich nicht”; “Habe schon”, “Offen für alles”, “Weiß noch nicht” u. v. m.)
• Politische Einstellung (“Unpolitisch”, “Politische Mitte”, “Liberal”, “Eher links”, “Eher rechts”)
• Körpergröße (“Egal” bzw. “Größer als” und “Kleiner als”)

Möchtest du als Beziehungsmensch also F+-Gesuche ausblenden, musst du dafür bezahlen. Und hast du in deiner Region alle Personen durchgeswipt – was gerade auf dem Land sehr schnell gehen kann – werden dir auch Mitglieder außerhalb deines Suchradius angezeigt, was nicht immer auf den ersten Blick erkennbar ist.

Wie bei anderen Apps läuft die Hauptkommunikation bei Bumble über den Chat. Dieser wird bei einem Match automatisch freigeschaltet. Als Frau hast du dann 24 Stunden Zeit, eine Nachricht zu schreiben. Verstreichen die 24 Stunden, wird das Match automatisch aufgelöst. Männer haben die Möglichkeit, das Match einmalig um 24 Stunden zu verlängern.

Als Mann kannst du beim Hetero-Dating das Gespräch nicht beginnen, aber durch Komplimente dein Interesse verdeutlichen. Beim gleichgeschlechtlichen Dating gilt das “Ladies first”-Prinzip nicht; hier darf jede:r zuerst schreiben.

Nicht immer ergibt sich aus einem Date auch ein anregendes Gespräch

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Der Chat selbst besitzt nur die wichtigsten Funktionen. Du kannst schreiben, Emojis verschicken, eine Sprachnachricht verschicken oder einen Videocall führen. Für alles Weitere musst du mit deinem Match auf andere Apps ausweichen.

Da du bei Dating-Apps private und möglicherweise intime Daten von dir preisgibst, möchtest du verständlicherweise, dass die dahinterstehenden Unternehmen sorgsam mit diesen Daten umgehen. Leider ist Bumble da auch nicht besonders rücksichtsvoll.

Eine IT-Analystin fand im Jahr 2020 eine Schwachstelle in der Bumble-App, über die sie auf Fotos und private Daten von mehreren Millionen Bumble-Nutzer:innen zugreifen konnte – und das fast ein Jahr lang.

Durch eine Sicherheitslücke konnten über ein Jahr lang private Daten wie diese abgegriffen werden. Der Horror!

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Im Test der Stiftung Warentest wurde Bumble 2018 als “App mit erheblichen Schwächen” eingestuft. Dies liegt unter anderem an “sehr deutlichen” juristischen Mängeln der Datenschutzerklärung. Diese wird auch als “schwammig” kritisiert, da Bumble lediglich angibt, “möglicherweise” Daten zu sammeln und weiterzugeben. Immerhin: Verkauft werden sie nicht.

Wenn du eine Frage oder ein Problem hast, findest du auf der Webseite recht ausführliche FAQs. Eine Telefonhotline gibt es nicht; allerdings kannst du per E-Mail oder X (ehemals Twitter) direkten Kontakt mit Mitarbeiter:innen aufnehmen. Nutzer:innen in den App-Stores merken aber an, dass man hier häufig keine Antwort erhält.

Weitere Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme gibt es nicht; bei Problemen z. B. in einem Match sollst du das entsprechende Profil direkt über die App melden.

Wie viel kostet Bumble?

Die Partnersuche in Bumble ist grundsätzlich komplett kostenlos. Für einige Premium-Features musst du aber eines der beiden Abos (Premium und Premium+) abschließen. Diese gibt es in Paketen für 1 Woche, 1 Monat, 3 Monate, 6 Monate oder lebenslang und starten (im günstigsten Fall) bei 3,89 € pro Woche.

Im Premium-Paket sind einerseits umfangreichere Filter für den Feed enthalten (z. B. Körpergröße, Ausbildung, Raucher:in etc.), andererseits aber auch die Möglichkeit, deine erhaltenen Likes aufzudecken. SuperSwipes und Boosts, die dein Profil nach vorne pushen, gibt es ebenfalls.

Die Premium-Features von Bumble auf einen Blick

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Im Premium+-Paket kriegst du alle Vorteile des Premium-Abos, zudem wirst du bei allen Personen, die du likest, an die erste Stelle gesetzt. Außerdem kannst du auf den “Trending”-Feed zugreifen, der besonders beliebte Personen hervorhebt.

Bumble hat verschiedene Laufzeiten für seine Abos. Hier siehst du, welche es gibt: